Dieses 70 Jahre altes Werk in 1943 uraufgeführt und kam in 1992 zu einer weiteren Ausführung, beide in Basel. Bastiaan Blomhert hat dieses Werk in 2014 verlegt. Als Mitproduzentin hat Habraken die fehlende Märsche komponiert und fehlende Trommelstimmen ergänzt.

Die CD ist im Fachhandel sowie bei mir erhältlich. Für die Bestellung: edith@habraken.ch

  • Künstler: Geoffrey Douglas Madge, Sacramentskoor, Hineni String Orchestra, ARMAB Orchestra, Bastiaan Blomhert
  • Label: CPO, DDD, 2011/2012
  • Bestellnummer: 8455671
  • Erscheinungstermin: 28.6.2016

Frank Martins Totentanz zu Basel

Frank Martin war einer der eminentesten Schweizer Komponisten aller Zeiten, und zusammen mit Arthur Honegger der wohl bedeutendste Vertreter seiner Zunft in der französischen Schweiz. Insbesondere auf dem Gebiet der großformatigen Vokalkomposition zählt er zu den bemerkenswertesten Tonschöpfern des 20. Jahrhunderts. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden viele Texte, die Totentänze beschreiben. Auch haben Maler und Kupferstecher wie Hans Holbein und Albrecht Dürer das Sujet dargestellt. Die vielleicht berühmteste bildliche Darstellung der Totentänze gab es in Basel. Sie bestand aus siebenunddreißig Bildern, die man um die Mitte des 15. Jahrhunderts auf die Friedhofsmauern des Dominikanerklosters gemalt hatte, heute sind davon nur neunzehn Fragmente dieser Gemälde erhalten geblieben. 1943 bat die Pantomimin Mariette von Meyenburg ihren Onkel Frank Martin um die Musik zu einer Theateraufführung, die die traditionelle, empathisch-verständnisvolle Figur des Todes in den Mittelpunkt des Geschehens stellen und sich so bewusst von den furchtbaren Schrecken und der Massenvernichtung des Zweiten Weltkrieges abheben sollte. Frank Martin entwarf ein Szenario für einen professionellen Tänzer, der den Tod verkörperte, sowie für ein Dutzend Pantomimen. Die »Aktion« besteht aus acht Szenen, in denen der Tod mit Menschen zusammentrifft, deren Zeit abgelaufen ist. Sie werden von einem Knabenchor gesungen und von einem kleinen Orchester begleitet. Die Musik der Totentänze – die sogenannte musique profane – lässt Martin von einer großen Jazzband spielen. Basler Trommeln begleiten den Tod. Das Werk hat nur zwei, allerdings sehr erfolgreiche Aufführungen erlebt, die 1943 und 1992 in Basel stattfanden. Die Musik wurde nicht veröffentlicht. Maria Martin, die Witwe des Komponisten, machte den Vorschlag, aus dem Totentanz zu Basel im Jahre 1943 eine Konzertsuite zu gestalten, um so die Musik vor der Vergessenheit zu bewahren. Auf diese Weise hätte jedoch die vollständige Fassung – ein echtes Meisterwerk – dasselbe Schicksal erlitten. Deshalb entschlossen wir uns, die vollständige Originalfassung zu produzieren.